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Kurs bzw. Glossar zu Typographie, Layout, Schrift …
Der Wortzwischenraum sollte immer in Zusammenhang mit der Laufweite oder dem Buchstabenabstand gesehen werden. Bei einer größeren Laufweite muss auch der Wortabstand proportional vergrößert werden, um als solcher erkennbar zu sein.
Der Wortabstand wird in Geviert gemessen. Das klassische Maß für den durchschnittlichen Wortzwischenraum ist 1/3 eines Gevierts (entspricht der Breite des “i”). Auch der Schriftgrad wirkt sich auf die Zeichenabstände aus. Kleine Schriftgrade werden mit einem Halbgeviert als normalem Wortzwischenraum gesetzt, damit die Buchstaben optisch nicht “zusammenlaufen”. Bei großen Schriften können die Abstände kontinuierlich verkleinert werden.
Andere Typographen formulieren die Faustregel, dass der Wortabstand der Punze des “n” entsprechen solle, was jedoch beim vorliegenden Beispiel einen zu engen Wortabstand zur Folge hätte.
In dieser Abbildung werden die verschiedenen Innenräume des “n” in unterschiedlichen Schriftschnitten gezeigt. Wie man deutlich sehen kann, ist der Abstand in einer mageren Schrift größer als in einer fetteren. Daraus folgt, dass auch die Wortabstände bei mageren Schriften größer sein müssen als bei fetten.
Zu beachten ist, dass der gewünschte Wortzwischenraum nur im Flattersatz realisiert werden kann, da im Blocksatz die Wortabstände gleichmäßig vergrößert werden, um den Text in die definierte Zeilenlänge beidseitig bündig einzupassen.