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Kurs bzw. Glossar zu Typographie, Layout, Schrift …
Die Schriften dieser Schriftgruppe zeichnen sich durch mehr oder weniger gleiche Strichstärken einschließlich der – meist stumpfen – Serifen aus. Die Serifen wirken aufgrund deren formaler Gleichwertigkeit gegenüber anderen Buchstabenteilen leicht überbetont.
Die serifenbetonten Linear-Antiqua-Schriften entstanden zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als der Bedarf an auffälligen Schriften für Werbezwecke und Geschäfts- und Privatdrucksachen, sogenannte Akzidenzen, zunahm. Aus den klassizistischen Schriften entwickelte sich die Gruppe der serifenbetonten Linear-Antiqua, auch Egyptienne-Schriften genannt. Diese Bezeichnung wurde abgeleitet von in diesen neuen Schriftentwürfen gedruckten Veröffentlichungen über den Ägypten-Feldzug Napoleons und die dort geraubten Kulturgüter.
Man unterscheidet drei Untergruppen der serifenbetonten Linear-Antiqua:
Clarendon-Schriften sind bzgl. ihres Strichstärkeunterschieds und ihrer ästhetischen Gestalt sehr an den klassizistischen Antiquaschriften orientiert. Sie besitzen nahezu quadratische Serifen mit zum Teil abgerundeten Übergängen.
Historische Beispiele: Clarendon, Volta
Hier im Schriftbeispiel benutzte Computerschrift: Claire
Slab Serifs weisen aufgrund ihrer Orientierung an geometrischen Grundformen wie Kreis und Quadrat einen eher konstruierten Zug auf. Sie besitzen quadratische Serifen mit eckigen Übergängen.
Historische Beispiele: Rockwell, Benton
Hier im Schriftbeispiel benutzte Computerschrift: Rockwell
Schreibmaschinenschriften (Typewriter types) haben gleichstarke, lineare Strichstärken und sind zumeist dicktengleiche Schriften. Vergleichsweise schmale Buchstaben (wie z.B. “i” oder “l”) werden deshalb angesichts der gleich breiten Dickten mittels Serifen etwas optisch verbreitert.
Historische Beispiele: Courier, Typewriter
Hier im Schriftbeispiel benutzte Computerschrift: Typewriter
Oben in Überschrift und Schriftbeispiel (Kunstwort Ibrane) benutzte Computerschrift: Rockwell