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Kurs bzw. Glossar zu Typographie, Layout, Schrift …



Antiqua ist die Bezeichnung für alle Schriften, die sich von der alten (so die wörtliche Übersetzung aus dem Lateinischen) römischen Kapitalschrift, der Capitalis Monumentalis, her ableiten (vgl. auch die Graphik zur Entwicklung der Schrift). Diese war eine Versalien-Schrift. In der Renaissance ergänzte man die Versalien der Antike um Gemeine, wobei man (irrtümlicherweise) Buchstaben der karolingischen Minuskel leicht umformte, damit sie zu den Versalien besser passten. Der Irrtum, der den Schriftgestaltern der Renaissance unterlief, war der, dass sie davon ausgingen, die karolingische Minuskel sei eine antike Schriftart. Dieser Irrtum ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass viele im Mittelalter tätige Kopisten beim Abschreiben der antiken Texte die damals gebräuchliche karolingische Minuskel benutzten, die man in der Renaissance vermutlich deshalb für antik hielt. Jedenfalls formte man die karolingische Minuskel um und entwickelte daraus die Gemeinen der Antiqua, die zu Beginn noch als Handschrift genutzt wurde, doch mit der Erfindung des Buchdrucks zu einer verbreiteten Druckschrift wurde.