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Kurs bzw. Glossar zu Typographie, Layout, Schrift …



Den Ausgangspunkt der Diagonalkonstruktion bilden zwei nebeneinandergelegte Blätter beliebigen Seitenformats. Die Ecken der so entstandenen Doppelseite werden mit Diagonalen (a) verbunden. Zudem wird auf jeder Einzelseite die untere, äußere Ecke mit der oberen, inneren Ecke mit jeweils einer weiteren Diagonale (b) verbunden.
Die konstruierten Diagonalen dienen im nächsten Schritt zur Bestimmung des Satzspiegels. Dazu wird ein beliebiger Punkt auf der Seitendiagonalen (b in obiger Abbildung) als Punkt 1 definiert. Von diesem wird eine horizontale Linie bis zum Schnittpunkt 2 gezogen. Von diesem wiederum wird eine Vertikale bis zum Erreichen des Schnittpunktes 3 gezogen. Durch zu diesen beiden Linien parallele Linien wird das Viereck vervollständigt, das den Satzspiegel darstellt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird ebenso verfahren.
Entscheidend für die Größe des Satzspiegels ist die Placierung des Punktes 1, der sozusagen variabel auf der Diagonalen gewählt werden kann: Je höher dieser Ausgangspunkt liegt, desto größer fällt der Satzspiegel aus. Die nebenstehende Abbildung zeigt alternativ einen kleinen (weiß), mittleren (hellgrau) und großen Satzspiegel (dunkelgrau).
Der Vorteil eines solcherart konstruierten Satzspiegels besteht darin, dass letzterer unabhängig von seiner tatsächlichen Größe immer die gleiche Proportion wie die Einzelseite aufweist, wodurch Satzspiegel und Seitenformat ästhetisch in wünschenswerter Weise miteinander verklammert werden.
Eine Variante der Diagonalkonstruktion ergibt bei einem gegebenen Seitenfomat einen festen Satzspiegel.