typo-info.de
Kurs bzw. Glossar zu Typographie, Layout, Schrift …
Unter der Laufweite versteht man i.w.S. die relative Länge einer Schrift, die auch durch den Wortabstand bestimmt wird. Im engeren Sinne ergibt die Laufweite sich jedoch durch den Buchstabenabstand. Der Buchstabenabstand ist seinerseits durch die Dickte eines Zeichens, bestehend aus dem druckenden Buchstabenbild und der Vor- und Nachbreite, bestimmt. Nachbreite des vorangehenden und Vorbreite des folgenden Zeichens ergeben also den Buchstabenabstand.
Der Buchstabenabstand sollte sich nach der Punzenbreite des Buchstaben “n” richten. Stehen Buchstaben zu eng beieinander, sind sie schlecht lesbar, stehen sie zu weit voneinander entfernt, wirkt der Text löchrig.
Bei Computerschriften ist die Größe von Vor- und Nachbreite auf einen Ausgangsschriftgrad bezogen, beispielsweise auf 10 oder 12 Punkt. Soll der Text in einem größeren Schriftgrad dargestellt werden, wird aus den Werten des Ausgangschriftgrads eine neue Dickte errechnet. Hieraus entsteht das Problem, dass bei größeren Schriftgraden das Schriftbild etwas zu licht wirkt und der Grauwert abnimmt. Dieses ästhetisch unerwünschte Phänomen hat seinen Grund darin, dass bei der Vergrößerung Vor- und Nachbreite um den gleichen Faktor wie das eigentliche Buchstabenbild vergrößert werden. Da bei größeren Schriftgraden der Buchstabenabstand etwas geringer sein kann, ist ratsam, hier – ggf. manuell – zu unterschneiden.