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Kurs bzw. Glossar zu Typographie, Layout, Schrift …
Das Geviert ist ein Quadrat, dessen Seitenlänge der Höhe eines Schriftkegels (der Kegelhöhe) entspricht. Der Schriftkegel war im Bleisatz oben und unten in etwa um das Maß eines Versalakzents größer als die Gesamthöhe der Schrift (= Versalhöhe + Unterlänge) (siehe auch Schriftgrad). Durch diesen oberes bzw. unteres Fleisch genannten Freiraum ergibt sich der Mindestzeilenabstand. Da die Größe des Fleisches nicht normiert war und sie somit der Gestaltungsfreiheit des Schriftkünstlers oblag, fallen die Schriften trotz gleicher Punktgröße unterschiedlich groß aus, denn die Punktangabe bezieht sich auf die Höhe des Schriftkegels und nicht auf die des darauf befindlichen Zeichens.
Durch Teilung des Gevierts entstehen Halbgeviert, Viertelgeviert und Achtelgeviert. Viel Raum einnehmende Buchstaben wie M und W liegen auf einem ganzen Geviert, wenig Raum einnehmende Zeichen (etwa bei Proportionalschriften) auf Teilen desselben – der Gedankenstrich nimmt bspw. ein Halbgeviert ein.